Dr. Ulrike Just | Dermatologie Wien | Derma-FAQs
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DERMATOLOGISCHE FAQs

Muttermale

Es wird empfohlen einmal im Jahr einen Hautarzt zur Muttermalkontrolle aufzusuchen. Prinzipiell sollten alle neu aufgetretenen Hautveränderungen abgeklärt werden, auch wenn sie langsam wachsen, nicht schmerzen oder jucken.

 

Muttermale werden auch als Leberfleck oder medizinisch als Naevuszellnaevus bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine gutartige Ansammlung von pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten). Diese Zellen kommen überall in der Haut und auch in Schleimhäuten vor und sorgen unter anderem für das Braunwerden der Haut bei Sonneneinstrahlung.

 

Muttermale können bereits bei der Geburt vorhanden sein, oder sich erst später entwickeln, sie können sehr verschieden aussehen und am ganzen Körper auftreten. Muttermale sind in der Regel einfärbig, verursachen keinerlei Beschwerden und sind ungefährlich. In seltenen Fällen können Muttermale entarten und zu einem bösartigen Melanom werden. Rund 20% der Melanome entstehen aus einem Muttermal. Aus diesem Grund sollte man Muttermale selbst beobachten und von einem Arzt kontrollieren lassen.

 

Gefahrenzeichen:

• Form- und Farbveränderungen, Bluten, Jucken
• Größe über 6mm Durchmesser
• mehrere Farben, unregelmäßiger Rand
• Wachsen eines neuen, unregelmäßigen Muttermals
• Hautveränderungen unter den Nägeln, Handflächen, Fußsohlen

 

Diagnose:

mittels Auflichtmikroskop

 

Therapie:

unauffällige Muttermale brauchen keine Behandlung, unklare Muttermale werden in Lokalanästhesie entfernt und zur feingeweblichen Untersuchung geschickt.

Hautkrebs

1. Melanom

Das Melanom ist ein bösartiger Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) ausgeht.
Risikofaktoren: UV Bestrahlung, heller Hauttyp, viele Muttermale, genetische Faktoren (Verwandte mit Melanom)

Diagnose: mittels Auflichtmikroskop nach der ABCD Regel (Asymmetrie, unregelmäßige Begrenzung, Color/Farbe, Durchmesser über 6mm). Durch Aufbringen von Öl wird die oberste Hautschicht durchsichtig und das darunterliegende Pigment kann in Farbe und Verteilung beurteilt werden. Therapie: chirurgische Entfernung und feingewebliche Untersuchung Prognose: hängt von der Eindringtiefe des Melanoms ab (<1mm sehr gut) Die Früherkennung ist enorm wichtig!!

 

2. Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist ein bösartiger Hauttumor, der lokal zerstörend wächst und nicht sehr häufig Metastasen bildet. Er findet sich zu 90% im Gesicht.
Risikofaktoren: verstärkte UV Belastung über Jahre hinweg, heller Hauttyp, Immunschwäche
Diagnose: Blickdiagnose, Auflichtmikroskop, ev. Probenentnahme Therapie: chirurgische Entfernung und feingewebliche Untersuchung, Kryotherapie, Bestrahlung, immunmodulierende Salben, Laser
Prognose: hängt von der Größe und Lokalisation ab

 

3. Basaliom

Basaliome gehören zu den häufigsten Tumoren der Haut. Meist ungefährlicher Verlauf ohne Metastasen, aber lokal zerstörend. Risikofaktoren, Diagnose, Therapie: wie Plattenepithelkarzinom
Prognose: gut heilbar, wächst manchmal nach, Nachkontrollen erforderlich

Akne

In der Pubertät muss sich im Körper ein Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Hormonen einstellen. In dieser Zeit leiden beinahe alle Jugendlichen an Mitessern und Pickeln. Die Produktion der männlichen Hormone nimmt zu. Die Talgdrüsen werden zur vermehrten Produktion von Talg (Hautfett) angeregt. Die Ausführungsgänge der Talgdrüsen verengen sich. Mitesser bilden sich. Pickel entstehen durch Bakterien. Während des Hautfettabbaus durch die Bakterien entstehen freie Fettsäuren, die das Gewebe reizen und Entzündungen hervorrufen. Schwere Akne kann narbig abheilen. Daher ist eine rechtzeitige und gute Behandlung notwendig um bleibende Narben zu vermeiden.

 

Therapie:

örtliche Behandlung mit Vitamin A Säure, Benozylperoxid, Azelainsäure, bei schwerer Akne ev. kombiniert mit Antibiotika

systemische Behandlung für Frauen Pille (mit Antiandrogenen die gegen männliche Geschlechtshormone wirken), Antibiotika, Isotretionin (Abkömmling der Vitamin A Säure)

Entfernung von Aknenarben mittels Peeling, Dermabrasion (Abschleifen der Haut), Laserbehandlung

Psoriasis (Schuppenflechte)

Die Psoriasis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Es handelt sich um keine ansteckende Erkrankung. Das Risiko an Psoriasis zu erkranken ist erhöht, wenn bereits ein Verwandter davon betroffen ist.

 

Ursache

nicht genau bekannt, wird als Autoimmunerkrankung angesehen, oftmals spielen Trigger-Faktoren beim erstmaligen Auftreten eine Rolle.

 

Verlaufsformen

das Bild der Schuppenflechte kann stark variieren

 

Behandlung

lokale Behandlung solange wie möglich
Lichttherapie (PUVA und UVB Phototherapie)
bei schweren Verlaufsformen Medikamente zur Hemmung des Immunsystems und Biologika

 

Prognose

Die Psoriasis ist derzeit nicht heilbar. Krankheitsschübe können immer wieder auftreten. Durch kompetente Therapieplanung können weitgehende Erscheinungsfreiheit und gute Lebensqualität erzielt werden.

Atopische Dermatitis (Neurodermitis)

Chronische Ekzemerkrankung der Haut. Anlagebedingte (familär vererbte) verstärkte Reaktion der Haut auf innere und äußere Reize. Zeigt sich als Entzündung der Haut (Ekzem, Dermatitis). Oft besteht gleichzeitig allergisches Asthma, Heuschnupfen oder eine Nahrungsmittelallergie.

 

Behandlung

Die Therapie richtet sich nicht gegen die Ursache, sondern gegen die Symptome. Allerdings können schubauslösende Faktoren ausfindig gemacht und vermieden werden.
Pflegesalbe, Kortisonsalben, topische Immunmodulatoren als neue Wirkstoffgruppe, juckreizstillende Medikamente, nicht kratzen! Lichttherapie (UVB Bestrahlung)

Allergien

Unter einer Allergie versteht man eine erworbene überschießende Reaktion des Immunsystems bei wiederholtem Kontakt mit Stoffen, die vom Körper als fremd erkannt werden.

 

Allergene sind winzig kleine, natürlich vorkommende Eiweißstoffe (Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel, Bienengift, Nickel, u.a.), die bei Allergikern die Bildung von Antikörpern hervorrufen.

 

Im Zuge der allergischen Reaktion kommt es neben Reizung der Schleimhäute von Augen, Nase, Bronchien und Darm auch an der Haut zu heftigen Reaktionen.

Varizen (Krampfadern)

Krampfadern sind erweiterte und geschlängelte Venen. Sie entstehen durch defekte Venenklappen. Gesunde Venenklappen lassen einen Blutfluss nur in Richtung Herz zu. Wenn die Venenklappen defekt sind, dann kommt es zur Druckerhöhung und zum Stau in den Venen.

 

Risikofaktoren

– erbliche Veranlagung (90%)
– Geschlecht (Frauen bevorzugt betroffen)
– Schwangerschaft und hormonelle Einflüsse
– Alter, Übergewicht, stehende Tätigkeit, Bewegungsmangel

 

Therapie

konservative Behandlung:

Tragen von Kompressionsstrümpfen, Gymnastik, Schwimmen, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Hochlagern der Beine, Venenmittel
Sklerosierung (Verödung):

Einspritzen eines Verödungsmittels, dadurch Verkleben und Verschwinden von krankhaft erweiterten Venen Radiofrequenz und Laser: Verödung mit einer Sonde.
Chirurgische Therapie:

Herausziehen („stripping“) der erkrankten Vene

Anti-Aging / kosmetische Dermatologie

Die Ursachen des Alterns der Haut sind vielfältig und setzen sich hauptsächlich aus inneren/genetischen Komponenten und äußeren/Umweltfaktoren zusammen. An endogenen Faktoren spielen einerseits Faktoren wie der Eintritt in die Menopause und damit der Wegfall von Hormonen, andererseits Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) eine Rolle. Bei den Umweltfaktoren ist vor allem die UV-Licht Exposition (Sonnenlicht und Solarien) zu nennen. 80% der Hautalterung ist UV-Licht bedingt! Wesentlich ist außerdem eine gesunde Lebensführung (vitaminreiche Ernährung, Nikotinkarenz, u.a.).

 

Faltenkorrektur

Im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses entstehen Falten im Gesicht, die durch bestimmte Faktoren, vor allem vermehrte Sonnenexposition und Rauchen begünstigt werden.

 

Störende Falten lassen sich durch verschiedene Methoden korrigieren:

 

1. Peelings

Unter dem Begriff „Peeling“ (Hautabschälung) versteht man die Behandlung der Haut mit verschiedenen Substanzen, z.B. Fruchtsäuren. Je nach Substanz und Einwirkzeit unterscheidet man ein oberflächliches, mitteltiefes und tiefes Peeling. Dementsprechend können je nach Eindringtiefe oberflächliche Fältchen und Falten, Aknenarben, Pigmentveränderungen und Sonnenschäden behandelt werden. Das Prinzip des Peelings ist eine Ablösung der oberen Hautschichten mit einem „Verjüngungseffekt“ der Haut. Zur Vorbehandlung und Nachbehandlung werden spezielle Pflegeprodukte verwendet.

 

2. Filler

Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff, dessen Gehalt in der Haut im Laufe des Lebens abnimmt. Aufgrund der Tatsache, dass Hyaluronsäure Wasser bindet, nimmt dementsprechend die Wasserbindungsfähigkeit der Haut ab. Durch Einspritzung von Hyaluronsäure unter die Hautfalten werden diese aufgepolstert und die darüberliegende Haut wieder glatt. Die Behandlung ist minimal schmerzhaft und die Wirkung der Behandlung hält je nach Substanz 6-12 Monate an. Hyaluronsäure wird vom Körper wieder abgebaut, was bei sachgemäßer Anwendung keine Nebenwirkungen hervorruft. Eine Kombination mit anderen Methoden, wie z.B. Botulinumtoxin ist gegebenenfalls möglich und durchaus sinnvoll.

 

Botulinumtoxin (Botox®, Dysport®)

Botulinumtoxin ist eine Substanz, die die Signalübertragung vom Nerven auf den Muskel blockieren kann. Durch vermehrte Aktivität der mimischen Gesichtsmuskulatur können sich Stirnfalten, Zornesfalten, Krähenfüßchen und Lippenfalten bilden. Die Substanz wird in hochverdünnter Form direkt in den Muskel eingespritzt und inaktiviert vorübergehend die behandelten Muskeln. Ein Stirnrunzeln ist z.B. nicht mehr möglich solange die Substanz wirkt. Im Allgemeinen hält die Wirkung von Botulinumtoxin etwa 6 Monate an. Eine Kombination mit anderen Methoden (z.B. Hyaluronsäure) ist möglich.